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Gute Ideen fokussieren statt verzetteln

Die meisten Unternehmer und Führungskräfte haben viel zu viele Ideen, um diese jemals umzusetzen. Das betrifft nicht nur neue Produkte und Dienstleistungen, sondern genauso auch Ideen zur Ablauf- und Organisationsverbesserung, Gedanken zur Markterweiterung oder zu neuen Kooperationen und Partnerschaften. Wenn Ihnen jeden Tag neue Ideen in den Sinn kommen, so ist dies zwar befruchtend, aber auf der anderen Seite kommen möglicherweise vor lauter Ideen überhaupt keine Projekte auf den Boden. Gute Ideen werden durch effiziente Bewertungs- und Screeningprozesse erst umsetzbar. Gleichzeitig gilt es übertriebene Vorsicht, Festhalten an vertrauten Abläufen, etc. hinten anzuhalten. Entwicklung und Innovation sind ein dynamisches Umfeld. Die Bewertungskriterien müssen sich darauf einstellen, damit Ihre Ideen zu einem durchschlagenden Erfolg werden. Die Bewertung der Ideen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Die Beurteilung, welche Faktoren dabei entscheidend sind, hängt von den Zielen des Unternehmens (Wachstum, Service-Qualität, Effizienz, etc.) ab. Auf den ersten Blick scheinen viele Ideen gleichwertig. Daher ist es wichtig, die Ideen kritisch zu hinterfragen und auf wesentliche Erfolgsfaktoren zu prüfen. Unabhängig von der Art der Idee sind für die Beurteilung folgende Vorbereitungsarbeiten bzw. Kernfragen ausschlaggebend:

  1. Qualität: Liegt die Idee schon in der inhaltlichen Qualität vor, dass eine Entscheidung getroffen werden kann? Versteht jede Schlüsselkraft, was die Idee genau ausmacht?
    • Welche (unausgesprochenen) Kundenbedürfnisse werden durch Ihre Ideen befriedigt? Welches konkrete Problem lösen wir mit dieser Idee, Entwicklung bzw. Technologie? Erreichen wir damit einen nachweisbaren Wettbewerbsvorteil?
    • Passt die Idee zur Unternehmensstrategie bzw. Ihren Kernkompetenzen?
    • Für welche Kundengruppen und Kundentypen ist Ihre Idee besonders interessant?
    • Warum gibt es die Idee, das Produkt, die Dienstleistung derzeit noch nicht?
    • Wie hoch ist das Potential der Idee?
  2. Umfeld / Risiken: Welche Konkurrenzprodukte oder Dienstleistungen gibt es bereits oder sind gerade in Entwicklung? Gibt es Beschränkungen oder Barrieren gegen die Idee?
  3. Scope: Ist die Idee eine Verbesserung oder etwas radikal Neues? Ist die Idee einfach und schnell oder nur mit großem (zeitlichen oder finanziellen) Aufwand umzusetzen?
  4. Identifizieren sich jene Personen (intern) damit, welche die Ideen umsetzen sollen, oder gibt es hier noch Handlungsbedarf?

In diesem Zusammenhang empfehlen wir gerade bei den – nicht-trivialen – Ideen die Erstellung eines One-Pagers. Dh die obigen Eckpunkte auf einer Seite Papier in eine Ideenbeschreibung zu verpacken und somit für die Entscheidungsfindung vorzubereiten.

Das Ergebnis des One-Pagers

• Verständliche Beschreibung der Idee mit wenigen Eckpunkten (siehe Kernfragen oben)
• Grundlage für die Bewertung durch Entscheidungsträger bzw. Gremien
• Selbst wenn die Ideen verworfen würde, dient sie eventuell als „Anreger“ für weitere Ideen oder kann damit geordnet im Ideenspeicher abgelegt werden, denn evtl. ist die Zeit für die Idee noch nicht gekommen.

Wenn Sie selbst mit einer kurz beschriebenen Idee noch keine Entscheidung treffen können, weil noch Daten und Informationen abgehen, so empfehlen wir ein Vorprojekt zu starten. Beginnen Sie mit einem MVP (Minimum Viable Product) und testen Sie dieses am Markt. Die eigentliche Bewertung der Ideen hat zwei Hauptaspekte. Zum einen ist dies der technisch/organisatorisch und zum anderen der wirtschaftliche Aspekt. Es gibt zahlreiche Werkzeuge für die organisatorische Seite und mindestens ebenso viele Werkzeuge für die wirtschaftliche Seite und auch Werkzeuge, welche beide Sichtweisen kombinieren. Geeignete Instrumente für die Ideenbewertung sind z.B.:

  1. Scoring-Verfahren, Nutzwertanalyse & Vernetzungsanalyse
  2. Machbarkeitsprüfung (Feasibility-Study)
  3. Störungsanalyse
  4. Portfolios mit den Achsen organisatorischer Aufwand vs. Ertragschancen
  5. Investitionsrechnung & Wirtschaftliche Berechnungen

P.S: Geballtes Innovationswissen für Ihr Innovationsprojekte finden sie auf: www.Innovationsroadmap.at

Autor: Mag. Andreas Gumpetsberger, MBA

www.orange-cosmos.com

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